Arbeiten mit Domains
Das PowerPMS wurde für den täglichen Einsatz in Verbundunternehmen entwickelt und unterstützt in besonderer Weise den gemeinsamen Betrieb durch verschiedene Partner. Die Zuständigkeitsbereiche der Partner können hierarchisch angeordnet sein, wenn man beispielsweise ein Stadtwerk mit seinen Bereichen Strom, Gas, Wasser usw. betrachtet. Sie können aber auch gleichrangig nebeneinander stehen, wie etwa mehrere Energieversorger einer Region, die (abhängig von Bereich, Tageszeit oder Wochentag) die gleichen Aufgaben wahrnehmen.
Im PowerPMS ist jedem Nutzer (Mitarbeiter, Planer usw.) eine "Domain" zugeordnet. Bei den meisten Mitarbeitern ist dies einfach ihr Zuständigkeitsbereich (z.B. "Bereich Wasser"). Bei kleineren und mittleren EVU kann durchaus ein Planer/Disponent (oder auch erfahrene Mitarbeiter) mehrere Bereiche abdecken (z.B. Gas und Wasser, Parkhäuser und Bäder o.ä.). Ihm wird dann im PowerPMS eine Domain "GW" zugeordnet, die den Bereichen "Gas" und "Wasser" übergeordnet ist.
Der Mitarbeiter wird in diesem Fall normalerweise in der Domain "GW" arbeiten, d.h. alle seine Aufgaben aus den Bereichen (oder Subdomains) "Gas" und "Wasser" gemeinsam betrachten. Wächst die Aufgabenmenge zu sehr an, ist es sinnvoll, die einzelnen Bereiche/Domains getrennt zu bearbeiten. Dies erfolgt durch entsprechende Umwahl der Arbeitsdomain (siehe Abbildung).
Konfiguration von Systemen mit mehreren Mandanten
Systeme mit mehreren Mandanten werden benötigt, wenn z.B. ein EVU zu bestimmten Zeiten auch Dienstleistungen (z.B. Störungsaufnahme) für andere Unternehmen erbringt.
Beispiel für mehrstufige Domain-Hierarchie
EVU A hat eine Abteilung TD (="Technische Dienste"), die rund um die Uhr Mitarbeiter zur Überwachung und Störungsaufnahme bzw. -behebung verschiedener Netze unterhält.
Die Gemeinden B und C haben festgestellt, dass die Kosten für die Vorhaltung einer sicher erreichbaren Bereitschaft zur Entgegennahme von Störungen unter Berücksichtigung der Störungsquote zu hoch wurden und schliessen deshalb eine entsprechende Vereinbarung mit EVU A ab, dass dieses die Störungsaufnahme außerhalb der üblichen Arbeitszeiten wahrnimmt. Tagsüber sollen die Störmeldungen aber weiterhin in der Gemeinde auflaufen und bearbeitet werden. Und natürlich will die Gemeinde jeweils einen aktuellen Überblick über den Bearbeitungszustand aller Störungen innerhalb ihres Verantwortungsbereiches haben.
Aus Sicht der Abteilung TD (Technische Dienste) im EVU A ergibt sich daraus eine Konfiguration des PowerPMS mit drei Mandanten, nämlich den Gemeinden B und C und natürlich auch den eigenen Netzen (A). Für jeden Mandanten gibt es darüber hinaus die 'Bereiche', die bei ihm vorhanden sind.
Die Mitarbeiter werden nun einfach den jeweils 'passenden' Mandanten bzw. Bereichen zugeordnet. Das führt dazu, dass Mitarbeiter der Abteilung TD den Zugriff auf alle Mandanten und deren Bereiche haben Mitarbeiter von TD sind typischerweise die 'Dispatcher'. Wird ein Mitarbeiter hingegen dem Bereich 'Strom' von EVU A zugeordnet, so kann er auch nur Informationen aus diesem Bereich sehen oder oder verändern. Dies sind typischerweise 'Monteure'. Bei kleineren EVU kann es auch vorkommen, dass die gleichen Mitarbeiter für mehrere Bereiche zuständig sind. Bei Gemeinde C könnten z.B. die entsprechenden Mitarbeiter im Bereich 'Rohrnetze' zusammengefasst sein.
Übergeordnete Rollen ('Werkleiter', 'Arbeitsvorbereitung') werden den entsprechenden Mandanten selbst zugeordnet, so dass sie Zugriff auf alle darunter liegenden Bereich haben.
Konfiguration von Bereichen
Abhängig davon, ob es sich um Störungen im Bereich Strom, Gas, Wasser oder anderen Bereichen handelt, gibt es verschiedene Informationen, die erfasst werden können oder müssen. Durch Zuordnung des entsprechenden Bereiches (Strom, Gas, ...) weiss das PMS direkt, welche Regeln anzuwenden sind. Neben dem Default gibt es aktuell die Charakteristiken Strom, Wasser und Gas.
Unabhängig von den Charakteristiken gibt es verschiedene Sonderregeln, die für einzelne Bereiche aktiviert werden können:
- Regeln Strom (mit speziellen Störungsarten
- Regeln Wasser (mit speziellen Störungsarten)
- Regeln Gas (mit speziellen Störungsarten)
- optionale Zeitüberwachung Reaktionszeit (Personalschutz)
- optionale Überwachung Erledigung gemeldeter Störungen
- optionale Meldung sicherheitsrelevanter Störungen an Beauftragte (je Einzelstörung zu entscheiden)
- Optionale automatisierte Weitergabe von relevanten Informationen an bestimmte Behörden (je Einzelstörung zu entscheiden)
